Über die Projekte
Was?
BLICKWINKEL soll schwerhörigen und gehörlosen Kindern und Jugendlichen (mit und ohne Flucht- bzw. Migrationserfahrung) die Möglichkeit schaffen, an Angeboten der MOTTE teilzunehmen.
Wie?
Es finden Film-, Foto- und Theaterprojekte, wie auch offene Angebote statt. Die Angebote werden in unterschiedlichen Formaten umgesetzt: in regelmäßig stattfindenden Kursen, aber auch in Projekttagen oder -wochen soll in der gemeinsamen ästhetischen Arbeit Raum für Begegnung geschaffen werden.
Mit wem?
In Kooperation mit Schulen, Vereinen und Verbänden der Zielgruppen und anderen Einrichtungen werden die verschiedenen BLICKWINKEL-Projekte konzipiert und durchgeführt. Zu den Teilnehmenden gehören hörende, schwerhörige und gehörlose Kinder- und Jugendliche.
Berufsexperten
Im Rahmen des Projekts „Berufsexperten“ mit der Beruflichen Schule Uferstraße haben sich 10 hörende und gehörlose Jugendliche mit Fluchterfahrung mit ihren Wunschberufen auseinandergesetzt. Die Jugendlichen zwischen 17-22 Jahren nannten unter anderem folgende Berufe: Lufthansatechniker, Industriemechaniker, Autorlackierer, Maler, Friseur, Tischler, Lehrer und Erzieher.
Das Ziel des Projekts war es, Interviewpartner*innen zu finden, die in diesen Berufen tatsächlich arbeiten. Ende 2017 begann daher die Vorbereitung für diese Interviews. Im schulischem Kontext wurde darüber diskutiert, wie und warum Interviews geführt werden: Welche Fragen kann ich stellen? Was interessiert mich? Und warum stelle ich welche Frage?
Die Interviews sollten mit der Kamera aufgenommen werden. Bei Ausflügen, z. B. in die MOTTE, wurden erste Probeaufnahmen gemacht. Unter der Leitung von Susanne Tod und Tom Wiedemann lernten die Jugendlichen verschiedene Techniken des Kameraschnitts und weitere Interviewtechniken kennen.
2018 wurde ein Interview mit Herrn Hakan Nirgin, Lebensmitteleinzelhandelskaufmann bei Edeka Brandel im Mercado, durchgeführt. Außerdem wurde Stefan Wipfli vom Motorrad Service Altona befragt, sein Beruf ist Zweiradmechaniker.
Bunte Eulen
Wer sind die Bunten Eulen?
Die Bunten Eulen sind eine offene Jugendgruppe für schwerhörige, gehörlose und hörende Jugendliche ab 12 Jahren. In Zusammenarbeit mit dem Jugendbereich der MOTTE findet seit Februar 2018 alle zwei Wochen der Treff Bunten Eulen in den Räumen der MOTTE statt. Jeweils ab 16.00-19.00 treffen sich die Jugendlichen in der MOTTE. Die Teilnahme ist kostenlos.
Lust mitzumachen?
Bei den Bunten Eulen hast du die Möglichkeit selbst aktiv zu werden, wir überlegen uns gemeinsam, was wir ausprobieren möchten. Bisher haben wir schon Airbrushen und Fotografie ausprobiert, in Planung sind: gemeinsame Kochabende, Filme anschauen und selber drehen sowie Ausflüge in Hamburg. Dabei bleibt auch immer genug Zeit sich zu unterhalten, neue Leute kennenzulernen oder ein wenig Karten zu spielen.
Die MOTTE findest du in der Eulenstraße 43, 22765 Hamburg, in der Nähe des Bhf. Altona/ Bushaltestelle Bahrenfelder Straße (1er Bus). Den Jugendbereich findet ihr im 1. OG.
Kooperationspartner dieses Projektes sind:
Elbschule -Bildungszentrum Hören und Kommunikation
Frauenmusikzentrum (FMZ)
Förderer:
Aktion Mensch
Gabriele Fink Stiftung
Es war ein mal ein Monster
Im Projekt „Es war einmal ein Monster“ haben sich Kinder im Alter von 10 – 12 Jahren auf unterschiedlichste Weise mit Monstern beschäftigt. Sie haben ihre eigenen Monster geschaffen, indem sie Skizzen gezeichnet und Material beschafft haben. Nachdem die Monster als Figuren „geboren“ waren – mit Name und Familien-Stammbaum – wurden die Monster zu Fotomodells: gemeinsam mit der Fotografin Miriam Yousif lernten die Kinder, ihre Monster in Szene zu setzen und nebenbei Grundlagen der Fotografie kennen. Darüber hinaus schrieben die Kinder eigene Geschichten und entwickelten ein Spiel zum Monster. Zu erleben war all das auf dem ELBSCHULKULTUR-Tag 2019.
Jugendclub TheaterPlus (Ernst Deutsch Theater)
Im Jugendclub TheaterPlus treffen sich gehörlose, schwerhörige und hörenden Jugendliche ab 14 Jahren, um mit visuellen Theatermitteln und biografischem Theater zu experimentieren. In einer Reihe von Workshops sammeln sie unterschiedliche Erfahrungen in der Verbindung von Theater, Gebärdensprache und Musik. Auch Jugendliche ohne Theatererfahrung sind herzlich willkommen.
Jung und Alt
Was bedeutet es eigentlich alt zu sein?
In dem Generationenprojekt haben sich Jugendliche im Alter von 14-18 Jahen, Schüler*innen der Förderklassen 9-11 der Elbschule, und Senioren und Seniorinnen mit dem Thema alt werden und alt seinauseinander gesetzt. An mehreren Projekttagen wurde eine Begegnung der unterschiedlichen Generationen ermöglicht, sodass Gemeinsamkeiten und Unterschiede festgestellt werden konnten. An den Projekttagen gab es verschiedene Angebote um die Lebenswelt der anderen Generation kennenzulernen. Neben einer Schulführung und einem gemeinsamen Kafffeeklatsch gab es verschiedene Workshops zum Thema Schwerhörigkeit und dem Umgang damit. Die Workshops wurden von den Jugendlichen in Zusammenarbeit mit den Lehrerinnen und Susanne Tod selbst entwickelt und auch die Senior*innen durften eigene Workshops anbieten. So haben die Senior*innen z. B. gelernt, wie das Fingeralphabet funktioniert und sich gemeinsam mit den Jugendlichen einen Gebärdennamen überlegt, der dann aufgenommen wurde. Die Jugendlichen hingegen haben gelernt wie man strickt und es wurden Muffins gebacken. Das Ziel, die andere Generation kennenzulernen, wurde von beiden Gruppen erreicht.
Weitere Beiträge zum Generationenprojekt findet ihr hier.
Talentgruppe Fotografie
An der Talentgruppe „Fotografie – Bildaufbau“ nahmen in 2017/2018 fünf gehörlose Jugendliche im Alter von 15 – 17 Jahren teil, die bereits vorher Fotografie-Erfahrungen gesammelt und ein besonderes Interesse an der Fotografie hatten. Unter der Anleitung von Miriam Yousif-Kabota, Susanne Tod und Paulina Güllü traf sich die Gruppe alle zwei Wochen in der MOTTE. Dort entwickelten sie gemeinsam Ideen und setzten diese bei Fotoshootings in der Stadt um.
Im Fokus des Projekts stand die Kreativitätsförderung und das künstlerische Arbeiten. In den Treffen wurden Themen wie Bildaufbau, Schärfe und Unschärfe diskutiert und der richtige Umgang mit Kameras erlernt. Die Jugendlichen konzentrierten sich dabei auf Portrait-, Perspektiv-, Detail- und Naturfotografie und arbeiteten dazu konkrete Konzepte aus.
Da das Projekt in Kooperation mit der Elbschule (Bildungszentrum Hören und Kommunikation) stattfand, wurden die Ergebnisse des Fotokurses beim Elbschulkultur-Tag am 1. Juni 2018 präsentiert. Außerdem wurden die Fotoarbeiten am 10. Dezember 2018 in der MOTTE ausgestellt.
Einige Beispiele der entstandenen Arbeiten könnt ihr hier sehen.